Autarkie und dörfliche Gemeinschaft in Südindien

19. Januar 2016

In einem Verbund von mehreren Dörfern in der Nähe von Chennai in Südindien einsteht ein Modellprojekt für Autarkie

 

Die Bestrebungen, autark zu werden und sich von Fremdbestimmung zu lösen,  sind allerorts sehr groß. Wie das allerdings in der Realität funktionieren kann, bleibt den meisten Suchenden ein Rätsel.

 

Diejenigen, die schon einiges an Selbstversorgung und Vorratshaltung auf den Weg bringen, sind oft auf sich alleine gestellt. Warenaustausch mit anderen läuft – wie ehedem – über Handelsgeschäfte, bei denen wenigstens einer der Handelspartner seinen finanziellen Vorteil sucht.

 

Es gibt auch andere Wege in die Autarkie und Lebensfreude!

 

Wir konnten dies am Beispiel eines Projektes in Indien erleben. Es handelt sich um ein funktionierendes Solidarwesen, welches auf der dörflichen Gemeinschaft und dem Ziel beruht, das Leben auf nachhaltige, gesunde und autarke Füße zu stellen.

 

Da die Dorfgemeinschaft einen räumlich und beziehungsmäßig erfassbaren Raum darstellt, in dem gegenseitige Unterstützung direkt spürbar ist, sind auch die Resultate öffentlich sichtbar.

 

Elango Rangaswamy, ein Wissenschaftler aus einem kleinen Dorf in der Nähe der indischen Stadt Chennai,  ist vor etlichen Jahren seiner inneren Stimme gefolgt und
gab seinen hochdotierten Beruf auf, um seiner Berufung zu folgen!

 

Er ging zurück in sein völlig verarmtes Heimatdorf und stellte seine Tatkraft in den Dienst der Bewohner.

 

Wie er aus einem hoffnungslosen, von Krankheit, Armut,Unterernährung und zudem bildungsfernem Dorf eine gesunde und funktionierende Gemeinschaft formte, zeigt die nachfolgende Diaschau auf Englisch:

 

Diese Diaschau ist auch Teil der Schulungsunterlagen, die Elango an die vielen Vorsteher anderer Dörfer weiter gibt.
Mittlerweile wurde dieses Konzept in über 100 indischen Dörfern umgesetzt und es werden immer mehr.

 

Elangos Ziel ist es, möglichst allen Dörfern wieder zu einer selbstbestimmten autarken Lebensform zu verhelfen und dabei auf Gesundheit, Bildung und sinnvolle Lebensgestaltung zu bauen.

 

Unsere Erkenntnisse aus diesem Projekt, das Elango (ganz im Sinne Mahatma Ghandis zum Wohle aller und unter Verzicht auf persönliche oder kollektive monetäre Bereicherung ) initiierte und laufend begleitet, sind folgende:

 

1. Die Selbstbestimmung der Dörfer führt zu verantwortlichem Umgang von Mensch, Tier und Land.
2. Wer in der Heimat leben und arbeiten kann, zieht nicht in die Städte oder wandert gar in andere Länder aus.
3. Gemeinwohl ist wesentlich wichtiger als persönlicher Profit.
4. Besser  folgt man dem Ruf des Herzens als dem des Verstandes.
5. Die großen Probleme dieser Welt lassen sich am besten regional lösen.
6. Ist eine Idee sehr erfolgreich, ist es zum Vorteil aller, sie selbstlos weiter zu geben.

 

 

Wir planen Elango Rangaswamy bei unserer nächsten Indienreise wieder zu begleiten und werden euch hier davon berichten.

 Tom